Call for Papers

Deadline 18. März 2022


Universität und NS-Erbe

  • Welche Auswirkungen hatte das Ende der NS-Herrschaft auf die Personalpolitik, universitäre Lehre und die Institute selbst?
  • Wie gestalteten sich die institutionelle und universitäre Be- und Aufarbeitung sowie das Gedenken an die NS-Zeit nach 1945?
  • Welche Dokumente, Materialien und Überreste lassen sich zur Aufarbeitung der jeweiligen Geschichte der historischen Institute heranziehen und was sagen Überlieferungsgeschichte, Verlust, Vernichtung, Transfer oder Missbrauch von Archivbeständen bzw. Quellen über die Steuerung von Deutungshoheiten aus?
  • Wie gestaltet sich der Umgang mit Opfern und Täter*innen, mit NS-Netzwerken und Widerstandskämpfer*innen nach 1945?
  • Welches Spannungsfeld eröffnet sich in den Wissenschaften zwischen Entnazifizierung und Rehabilitation sowie in der Traditionspflege bzw. der Gedenk- und Erinnerungskultur (Denkmäler, Ehrungen etc.) der Universität Wien?
  • Wie gestaltete sich das Gedenken bei Studierenden zwischen schlagenden Burschenschaften, Cartellverband, demokratischen Verbänden und Hochschülerschaft?

Institutioneller Alltag im Nationalsozialismus

  • Wie haben sich nationalsozialistisches Gedankengut und Bürokratie im Lehr- und Forschungsbetrieb ausgewirkt, wie und wo darüber hinaus fortgewirkt (quantitativ, qualitativ, ideologisch, thematisch, praxeologisch, in Bibliotheken und Forschungsinfrastruktur)?
  • Wie und in welchem Ausmaß gab es kriegswichtige Forschungen in den historischen Fächern?
  • Welche Rolle spielten NS-Zwangsarbeiter*innen an der Universität Wien bzw. an den historischen Instituten?
  • Wie verhielten sich die Mitarbeiter*innen der historischen Institute gegenüber Zwangsarbeiter*innen im Dienst der Universität Wien und wo wurden diese eingesetzt?

Täter/Opfer versus Opfer/Täter

  • Die biographischen Recherchen rund um das Denkmal hat Forscher*innen-Profile gezeigt, die zwar explizit mit den Ideen des Nationalsozialismus sympathisierten, aber dennoch durch dessen Machtapparat vertrieben wurden. Was kann über den Umgang mit Universitätspersonal an den historischen Instituten ausgesagt werden und welchen Logiken folgte die Personalpolitik der Universität Wien?
  • Wie verliefen Biographien von vertriebenen Lehrenden und Studierenden in der Emigration und nach 1945?

Abstracts und Ausblick

Die historischen Institute hoffen, mit der Tagung eine universitäre, aber auch darüber hinausführende Diskussion anzustoßen und einen Beitrag zur Auf- und Bearbeitung der eigenen Universitätsgeschichte zu leisten.

Einschlägig Interessierte aller historisch-kulturwissenschaftlichen Disziplinen, insbesondere jüngere Wissenschaftler*innen, sind dazu aufgerufen, ihre Themenvorschläge in Form von Abstracts samt Lebenslauf (max. 2000 Zeichen) für einen 20-minütigen Vortrag mit anschließender Diskussion bis zum 18. März 2022 an christoph.augustynowicz@univie.ac.at und florian.ostrowski@univie.ac.at zu übermitteln.

Auswahl und Benachrichtigung der angenommenen Beiträge erfolgen bis zum 1. April 2022.

Die Konferenz ist für den 10./11. November 2022 in Präsenz geplant. Es wird angestrebt, die Reise- und Unterbringungskosten zu übernehmen. Eine Publikation der Tagungsbeiträge ist geplant.

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